Angkor une fois

Oft sind es ja die kleinen Dinge, die einem unerwartet mehr Freude bereiten als so manche vielgepriesene Sehenswürdigkeit, die man angeblich gesehen haben muss. In diesem Fall war es nicht so. Trotz meiner relativ hohen Erwartungen wurde ich von Angkor nicht enttäuscht. Angkor ist ein Gebiet mit dutzenden Tempeln, das so weitläufig ist, das man selbst in drei Tagen, die ich mir zur Besichtigung genommen habe, nicht alles sehen kann. Der bekannteste Tempel ist Angkor Wat, Kambodschas ganzer Stolz, was nicht zuletzt daran zu erkennen ist, dass er die Flagge des Landes ziert. Und in der Tat, dieser Ort ist einfach magisch. Auch die Unmengen an Touristen, die dort täglich herumschwirren, können daran nichts ändern. Aber an den anderen Tempeln geht es zum Glück etwas entspannter zu und man schafft es tatsächlich hier und da, ein Foto ganz ohne Menschen zu knipsen. Weil das zum Beispiel an meinem Lieblingstempel, dem Bayon, geglückt ist, sah ich mich gezwungen, das Bild auf der Startseite auszutauschen. Angkor war tatsächlich der krönende Abschluss für Südostasien, den ich mir erhofft hatte.

Für Bangkok blieben dann doch wieder nur zwei halbe Tage und keine Zeit für Sightseeing aber schön war’s trotzdem. Besonders spannend war dabei der Vergleich zu vor zwei Monaten, als ich ohne Plan an selber Stelle herumgeirrt bin. Mit der mittlerweile angesammelten Routine und Gelassenheit ging diesmal natürlich alles einfacher. Und dann war es das auch schon in Sachen Südostasien. Zeit für ein kleines Resumee: Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich diese Region nicht wirklich auf dem Zettel hatte. Ich konnte mir wenig bis gar nichts darunter vorstellen. Nach den zwei Monaten hier bin ich aber sehr angetan besonders von Laos und Kambodscha. Darüber hinaus habe ich großartige Dinge von Vietnam und Myanmar gehört. Schwer vorstellbar also, dass ich zum letzten Mal hier war. Vieles wird mir in nächster Zeit sicher fehlen: Das günstige und durch die Bank leckere Essen, unwahrscheinlich freundliche und lebensfrohe Menschen, dass man eigentlich immer im T-shirt rumlaufen kann und ich frag mich ernsthaft, ob ich mich in einem Zimmer wohlfühlen werde, in dem nicht mindestens ein Gecko an der Wand krabbelt. Ich hatte wirklich einen fantastischen Start in meine Reise.

Und jetzt wartet Neuseeland, die Nummer eins auf meiner Liste. Dort werden die Uhren wieder auf null gestellt. Naja, eigentlich sechs Stunden vor aber ihr wisst was ich meine. Jetzt wird wieder alles anders. Ein westliches Land, das entsprechend einfach zu bereisen (obwohl es schon in Südostasien bisweilen recht einfach war), gut organisiert, etwas teurer und mit Sicherheit viel sauberer ist. Ja, in der Hinsicht muss vor allem in Kambodscha noch einiges getan werden. Ich bin schon sehr aufgeregt. Gut sechs Wochen in einem der, nach Ansicht vieler, schönsten Länder der Erde. Los geht’s …