Südseeträume – Nur solange der Vorrat reicht

Anfang Februar in Good Old Germany. Da ist es oft bitterkalt und man verkriecht sich unter einer kuschligen Decke, idealerweise mit einer Tasse Kaba (meinetwegen auch Kakao für alle die, die es da genau nehmen und auch nur Taschentuch und Klebestreifen sagen). Das hat an und für sich schon was. Doch die meisten bevorzugen wahrscheinlich eher die warme Jahreszeit. Wer sich gerade angesprochen fühlt, für den hab ich hier etwas ganz besonderes aus dem Hause Lukaroundtheworld:
Bilder aus Tahiti und der Osterinsel (ab sofort im Menüpunkt Bilder erhältlich).
Wenn man die Nase einmal (vielleicht sogar buchstäblich) voll hat von winterlichen Temperaturen, spiegelglatten Straßen und vereisten Windschutzscheiben, dann einfach durch die beiden Galerien klicken und für einen kurzen Moment in die Südsee entfliehen. Den Bürostuhl oder die Couch durch einen Liegestuhl oder den bloßen weißen Sand und das Heißgetränk durch eine Pina Colada ersetzen. Das ist doch Balsam für die fröstelnde Seele. Eine wohlverdiente Auszeit, die Kraft und Zuversicht für die kommenden Aufgaben spendet.

Alles was Sie brauchen, ist ein Internetzugang sowie diese Website und schon können Sie sich den Urlaub jederzeit direkt ins Wohnzimmer holen. Kostenfrei und ohne Werbung. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie weiterhin diesen Blog oder Fragen Sie Ihren Arzt oder Reiseführer.

Kultur pur

Es hat eine ganze Weile gedauert bis ich festgestellt habe, dass ich für diese Insel den falschen Schlafrhythmus habe. Früh raus und früh ins Bett ist Quatsch, weil die Sonne ziemlich spät untergeht und danach am meisten los ist. Dass überhaupt etwas los ist, liegt an Tapati, einer alljährlichen Feierlichkeit, die noch zwei Wochen andauert. Zum wiederholten Mal ein glücklicher Zufall, denn ich dachte es würde erst nach meiner Weiterreise beginnen. So komme ich noch in den Genuss der echten (ja Tahiti, du bist gemeint) polynesischen Kultur. Neben vielen musikalischen und tänzerischen Einlagen werden jeden Tag sportliche und künstlerische Wettkämpfe ausgetragen. Einer dieser Wettbewerbe ist Kai Kai. Hierbei spannt jeder Teilnehmer eine Schnur möglichst kunstvoll zwischen seinen Fingern auf und hält dabei einen Monolog. Anschließend muss dann noch eine Frage beantwortet werden. Alles auf Rapa Nui. Von daher kann ich leider nicht sagen, auf was es da genau ankam, geschweige denn wer gewonnen hat.

Ansonsten ist die Amtssprache der Insel, die zu Chile gehört, Spanisch, wie auch in allen weiteren Ländern, die für die kommenden vier Monate auf meiner Liste stehen. Somit muss oder vielmehr will und werde ich in nächster Zeit meine Grundkenntnisse aus einem dreiwöchigen Intensivkurs an der Uni weiter ausbauen. Auch in kulinarischer Hinsicht könnte das mit mir und Südamerika funktionieren, wo doch kaum eine Region dieser Welt das geniale Prinzip von Teig+Fleisch so sehr verinnerlicht hat. Also diese Empanadas find ich schon mal richtig gut.

Morgen geht’s dann auf’s Festland, nach Santiago de Chile. Ein weiteres Kapitel, in dem wieder alles anders wird. Vier Monate Südamerika. Vier Monate bis zu meinem nächsten Flug. Das heißt: Ab jetzt bin ich noch flexibler als zuvor. Ich hab einen groben Plan, in welche Richtung es gehen wird. Wie immer sind aber einige Optionen offen und der genaue Weg wird sich dann ergeben.

Ja is denn heut scho Weihnachten?

Manchmal braucht es gar nicht mehr als 20 Stunden Schlaf und eine kalte Dusche und schon ist man wiederhergestellt. Nein, ganz im Ernst. Die suboptimale Startzeit sowie der noch während des Fluges anstehende Papierkram zur Einreise nach Chile haben erwartungsgemäß ihre Spuren hinterlassen und ich habe fast zwei Tage gebraucht, um mich davon zu erholen. Damit beantwortet sich aber auch schon teilweise die Frage, wie man sich auf der Osterinsel eine Woche lang die Zeit vertreibt. Man kann ja nicht jeden Tag nur Moai (die Steinfiguren, für die die Insel berühmt ist) anschauen. Klar man könnte, da hunderte von ihnen auf der ganzen Insel verstreut sind.

Tatsächlich hab ich es aber auch in Anbetracht der vielen Zeit, die mir zur Verfügung steht, ganz ruhig angehen lassen und meine große Tour zu den spektakulärsten Stellen erst am vierten Tag absolviert. Und zwar auf dem Fahrrad. Erst da wurde mir einigermaßen klar, an was für einem unglaublichen Ort ich hier gelandet bin. Ich hätte ausflippen können, wäre ich nicht so erschöpft gewesen. Ich komm mir ja immer moralisch weit überlegen vor, wenn ich im Gegensatz zu den Anderen ohne motorbetriebene Hilfsmittel zu den Sehenswürdigkeiten gelange. Konditionell war ich dafür aber unterlegen. Noch nie habe ich mich so sehr verausgabt. Aber ich würde es jedesmal wieder so machen. Was für ein genialer Tag.

Auch wenn es die Steinmenschen allein schon wert sind, hat die Osterinsel aber noch mehr zu bieten. Vulkane, viele schöne Küstenabschnitte und Strände zum Baden und Surfen gibt es nämlich auch. Es ist großartig. Irgendwie kann ich immer noch nicht glauben, dass ich hier bin.