Ja is denn heut scho Weihnachten?

Manchmal braucht es gar nicht mehr als 20 Stunden Schlaf und eine kalte Dusche und schon ist man wiederhergestellt. Nein, ganz im Ernst. Die suboptimale Startzeit sowie der noch während des Fluges anstehende Papierkram zur Einreise nach Chile haben erwartungsgemäß ihre Spuren hinterlassen und ich habe fast zwei Tage gebraucht, um mich davon zu erholen. Damit beantwortet sich aber auch schon teilweise die Frage, wie man sich auf der Osterinsel eine Woche lang die Zeit vertreibt. Man kann ja nicht jeden Tag nur Moai (die Steinfiguren, für die die Insel berühmt ist) anschauen. Klar man könnte, da hunderte von ihnen auf der ganzen Insel verstreut sind.

Tatsächlich hab ich es aber auch in Anbetracht der vielen Zeit, die mir zur Verfügung steht, ganz ruhig angehen lassen und meine große Tour zu den spektakulärsten Stellen erst am vierten Tag absolviert. Und zwar auf dem Fahrrad. Erst da wurde mir einigermaßen klar, an was für einem unglaublichen Ort ich hier gelandet bin. Ich hätte ausflippen können, wäre ich nicht so erschöpft gewesen. Ich komm mir ja immer moralisch weit überlegen vor, wenn ich im Gegensatz zu den Anderen ohne motorbetriebene Hilfsmittel zu den Sehenswürdigkeiten gelange. Konditionell war ich dafür aber unterlegen. Noch nie habe ich mich so sehr verausgabt. Aber ich würde es jedesmal wieder so machen. Was für ein genialer Tag.

Auch wenn es die Steinmenschen allein schon wert sind, hat die Osterinsel aber noch mehr zu bieten. Vulkane, viele schöne Küstenabschnitte und Strände zum Baden und Surfen gibt es nämlich auch. Es ist großartig. Irgendwie kann ich immer noch nicht glauben, dass ich hier bin.

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