Ich hab ein Haus, ein kunterbuntes Haus

Gut eine Woche ist vergangen seit meiner Ankunft in Santiago de Chile und ich stelle sehr zufrieden fest, dass es mir diesmal ziemlich leicht fiel, mich an die neuen Gegebenheiten zu gewöhnen. Das lag nicht zuletzt auch an der Wahl meiner ersten Unterkunft. Da ich relativ selten Lust auf Großstädte habe, ganz besonders nach Flügen (ich denke da zum Beispiel an Bangkok, das es in einer Rangliste meiner Lieblingsorte vermutlich nicht unter die Top 100 schaffen würde), verließ ich den Flughafen gleich in Richtung Valparaíso. Von dem Bisschen, was ich über Chile weiß, hatte ich im Hinterkopf, dass es dort ganz nett sein soll.

Jeweils zwei Stunden Busfahrt und Spaziergang später finde ich: Valparaíso ist die schönste Stadt, die ich je gesehen habe. Zuallererst ist es eine Hafenstadt, was meiner Meinung nach immer einen Pluspunkt gibt. Dabei ist das Hafenviertel aber bei Weitem nicht die schönste Ecke. Viel beeindruckender sind die sogenannten Cerros (Hügel) dahinter. Rom, so sagt man ja, wurde auf sieben Hügeln erbaut. In Valparaíso sind es 42. Auf solchem Terrain derart viele Häuser zu bauen, erscheint mir sehr schwierig. Aber wenn so eine Stadt dabei entsteht, kann man nur gratulieren. Nicht nur die Lage der Gebäude sondern auch deren Aussehen macht die Stadt so einzigartig. So sind die Häuser zum einen in bunten Farben gestrichen und zum anderen größtenteils mit sehr fantasievollen und detailverliebten Graffitis und Wandmalereien verziert. Am besten vertreibt man sich hier also die Zeit mit Herumschlendern und Kaffeetrinken.

Da fällt der Einstieg natürlich leicht. Aber so gut es mir auch gefallen hat, nach fünf Nächten hatte ich wieder große Lust auf Neues. Also geht es zurück nach Santiago, in die Großstadt. Schwer vorstellbar, dass es mir dort besser gefällt. Aber ich schaue es mir mal an.