Zeit für Entscheidungen

Schön war`s in Puerto Iguazú. Nach zwei Tagen Ausspannen hab ich mich dann doch daran erinnert, warum ich dort war: Wasserfälle. Diese befinden sich im Dreiländereck von Argentinien, Brasilien und Paraguay. Die Rollen sind dabei klar verteilt. Da die Wasserfälle die Grenze zwischen Argentinien und Brasilien markieren, besitzen beide Länder einen Nationalpark, der natürlich besucht werden will. Und Paraguay, nun ja, hat leider keine Wasserfälle. Man umwirbt die zahlreichen Touristen mit Shopping-Touren, die im mit Abstand ärmsten der drei Länder entsprechend billiger ausfallen.

Auf der brasilianischen Seite, die ich zuerst gesehen habe, erhält man ein großartiges Panorama der vielen Wasserfälle von Iguazú. Allerdings sind die Möglichkeiten, sich die Zeit zu vertreiben, eher begrenzt. In weniger als zwei Stunden hat man eigentlich alles gesehen. Kein Tagesausflug also (auch wenn die Busfahrt inklusive Ein- und Ausreiseformalitäten hinzukommt) aber absolut sehenswert.

Argentiniens Nationalpark hat dagegen einiges mehr zu bieten. Viele Wanderwege und Bootstouren bieten genug Abwechslung, um sogar zwei Tage dort zu verbringen. Mir persönlich hat aber einer gereicht. Neben den Wasserfällen an sich waren auch die Stegkonstruktionen im Park sehr beeindruckend, die einen unwahrscheinlich nah ans Geschehen fuehren. Ich hatte es vor einiger Zeit schon einmal angemerkt, dass eine derart bequeme Erreichbarkeit eines Ortes, wenigstens aus meiner egoistischen Sichtweise heraus, eher suboptimal ist. Oder kürzer: DA SIND ZU VIELE MENSCHEN!!! (Da geht er hin, mein Vorsatz, mich nicht mehr zu beschweren)
Nein, es hat auch seine guten Seiten. So konnte ich mich auch köstlich über einen Touristen amüsieren, der mit seinem Smartphone ein Bild von seiner eigenen Kamera machte, als sich ein Schmetterling darauf setzte, wobei er noch eine weitere Kamera auf der Schulter trug. Hätte just in diesem Moment jemand ein Bild von mir gemacht, wäre das ein Foto von jemandem, der mit seinem Handy ein Bild von jemandem macht, der gerade mit seinem Handy ein Bild von seiner Kamera macht. Ich find sowas witzig.

Kommen wir nun zu den im Titel angekündigten Entscheidungen. Die wichtigste zuerst: Ich hab mich nun endgültig auf mein Rückflugdatum festgelegt. Der ursprüngliche Flug vom 31.5. wird um zwei Wochen auf den 14. Juni verschoben. Nicht dass ich heute schon wüsste, dass ich exakt an diesem Tag keine Lust mehr auf Reisen habe. Es geht vielmehr um einen Termin, den ich nicht verpassen moechte. Soviel dazu.

Darüber hinaus habe ich auch was meine Reiseroute angeht eine Frage geklärt, die schon seit den ersten Planungsschritten vor gut einem Jahr im Raum stand. Für Südamerika hatte ich mir ein paar Ziele ausgemacht, die meine ungefähre Route abstecken sollten. Diese waren unter anderem Ushuaia, Buenos Aires und Iguazú. Danach sollte es irgendwie in Richtung Peru gehen.
„Bolivien oder nicht Bolivien?“ Das war hier die Frage. Wie diesem Blog zu entnehmen ist, war Bolivien zunächst nicht vorgesehen. Im Laufe der letzten Monate habe ich mir viele Meinung über dieses Land angehört und die Option stand ein halbes Dutzend mal zur Debatte und war dann doch immer wieder vom Tisch. Nun hat mir ein wahrer Südamerika-Veteran erzählt, eine Tour durch den Salar de Uyuni sei „DAS Highlight“ seiner ersten Reise gewesen. Abgesehen davon endet besagte Tour wieder im chilenischen San Pedro de Atacama, wo ich ja ohnehin noch vorbeischauen wollte.

Damit ist es beschlossen. Ich mache vor Peru noch einen kurzen Abstecher nach Bolivien. Ich freu mich ja schon so.

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