Gute Luft und schlechtes Karma

Buenos Aires ist großartig. Auf Anhieb hab ich mich dort sehr wohl gefühlt. Die Stadt hat viele schöne Ecken, darunter viele Parks und ist rund um die Uhr sehr lebendig. An diesem Urteil ändern auch die paar Kleinigkeiten nichts, die dort schiefgelaufen sind. Nur soviel: Das mit dem Handy war nicht der einzige Rückschlag, aber die anderen Geschichten passen hier leider nicht her. Die geb ich später lieber in einer privaten Runde zum Besten.

Wenden wir uns wieder den schönen Dingen zu. In den ersten beiden Tagen hab ich mich in Eigenregie auf Erkundungstour gemacht. Einfach durch die Straßen schlendern ohne gezielt die Sehenswürdigkeiten abzugrasen. Das hab ich mir für die zwei folgenden Tage aufgespart, an denen es jeweils eine Walking Tour durch die Stadtteile Recoleta und San Telmo gab. Tourguide Ramiro führte einen dabei nicht nur an die absoluten Must-Sees wie den Cemeterio de la Recoleta und die Plaza de Mayo sondern unter anderem auch zum ehemaligen Stammfriseur von Papst Franziskus. Dazu gab´s viele interessante und witzige Anekdoten aus der argentinischen Geschichte.

Nach der zweiten Tour wollte ich zunächst mein Ticket nach Puerto Iguazu kaufen. Aber warum schon abhauen? Da war er zum ersten Mal: Ein Ort, den ich nach vier Tagen immer noch interessant fand. Also informierte ich mich nur über Preise und Fahrplaene und suchte mir anschließend ein Hostel in einem anderen Stadtteil. Das Preisevergleichen an sich am Terminal von Retiro war für mich dabei schon ein weiteres Highlight. Die Masse an Busunternehmen, die um die Gunst der Kunden werben und die entsprechende Anzahl an Schaltern ist schier unfassbar. Allein in eine Richtung zu laufen und dabei mit zur Seite gerichtetem Blick die Schilder mit den Destinationen zu lesen, bescherte mir mittelstarke Kopfschmerzen. Praktischerweise waren die Fahrzeiten so günstig, dass ich mein Ticket wenige Tage später ganz spontan zwei Stunden vor Abfahrt kaufen konnte.

Tut mir leid wenn ich hier nicht alles aufkläre, aber gewisse Dinge haben mich dann doch dazu veranlasst, Buenos Aires fluchtartig zu verlassen. Gut möglich, dass ich sonst noch dort wäre. So bin ich Quito (als meiner letzten Station vor Europa) und damit einer relativ zeitnahen Rückkehr nach Deutschland wieder ein Stück nähergekommen, was einige von euch sicher begrüßen werden. Aber hier in Puerto Iguazu ist erstmal Durchschnaufen angesagt. Die letzten Tage (inklusive der mit 20 Stunden längsten Busfahrt meines Lebens) haben ihre Spuren hinterlassen. Doch wenn ich mich demnächst zu den berühmten Wasserfällen begebe, ist das alles wieder vergessen …

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