Das Leben ist kein Ponyhof

Ich muss mich hier mal kurz beschweren und meinem Ärger Luft machen. Aber vorne weg: Im Folgenden wird auf schwindelerregend hohem Niveau gejammert und es geht um Dinge, die sich erstens nicht ohne Weiteres ändern werden lassen und zweitens auch irgendwo ihren Sinn und ihre Berechtigung haben. Und wie sagt man immer so schön: „Das Leben ist kein Ponyhof.“ Doch jetzt tun wir für einen Moment so, als wäre es ein Ponyhof, und zwar meiner! Dann nämlich wären nicht gefühlt 4 von 5 Neuseelandreisenden Deutsche. An jedem Einzelnen ist charakterlich nichts auszusetzen. Alle lieb, alle freundlich, einwandfrei. Aber wenn im Hostel mehr deutsch als englisch gesprochen wird und einem bald keine kreativen Antworten mehr auf die Frage, ob denn überhaupt noch jemand zuhause in Deutschland ist, einfallen, dann fängt es an, mir auf den Geist zu gehen.

Was es außerdem in meinem persönlichen neuseeländischen Ponyhof nicht geben würde, sind Lookouts (=Aussichtspunkte), die man mit dem Auto erreichen kann. Grundsätzlich besitze ich ein sehr gutes Verhältnis zu diesen Lookouts und das ist noch untertrieben formuliert. Es ist vielmehr so, dass ich beim Anblick eines entsprechenden Wegweisers alle etwaigen Ideen und Pläne umgehend verwerfe und mein einziges Ziel nur noch darin besteht, dorthin zu laufen, weil man am Ende des Weges bisweilen mit einer grandiosen Aussicht belohnt wird. LAUFEN wohlgemerkt. Denn wenn besagter Lookout durch Straßen zugänglich ist, erhöht sich die Zahl der dort Anwesenden um den Faktor 10. Unnötig zu erwähnen, dass es umso schöner ist, je weniger Menschen man hat, mit denen man die Aussicht teilen muss äh … darf meinte ich natürlich. So, jetzt hab ich alles aufgeschrieben, was mich stört. Schon geht’s mir besser.

Ach ja, in den letzten drei Tagen war ich übrigens in Napier. Die Hälfte der Gäste im Hostel waren Deutsche und es gibt in der Stadt einen tollen Lookout, zu dem man ganz bequem mit dem Auto fahren kann. War sehr schön dort.

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