Höhle, Höhle, Höhle

In den letzten Tagen hab ich wieder einige Kilometer gefressen. Zunächst ging es in die Hauptstadt Vientiane. Der Reiseführer spricht von der entspanntesten Hauptstadt der Welt. Andere Reisende, die ich getroffen habe, sagen, es sei stinklangweilig und dort gäbe es nichts zu sehen. Da musste ich mir natürlich ein eigenes Bild machen. Und tatsächlich hat man den Eindruck, diese Stadt weiß selbst gar nicht, dass sie die Hauptstadt ist. Zu tun gibt es wirklich wenig und so besorgte ich mir noch am Tag meiner Ankunft ein Ticket nach Ban Kong Lo.

Mit diesem Trip war ich zum ersten Mal und ich bin geneigt zu sagen endlich von der klassischen Route abgewichen, die fast jeder macht. Zwar ist die Hauptattraktion der Gegend, die Höhle Tham Kong Lo, auch kein absoluter Geheimtipp, aber doch weit weniger touristisch als der Norden des Landes um Luang Prabang und Vang Vieng. Der Bus, der mich dorthin brachte, war nur halb voll und die meisten Mitreisenden waren Einheimische, die schon vorher irgendwo ausstiegen. Letztendlich waren es nur acht Backpacker, die in Ban Kong Lo den Bus verließen. Die Fahrt war großartig, was zum einen an den zwei Sitzplätzen lag, die mir zur Verfügung standen. Zum anderen (und ich sage an dieser Stelle: Vive la France und ihren Einfluss auf dieses wunderschöne Land als ehemalige Kolonialmacht) gab es an der Bushaltestelle Baguettes in rauhen Mengen. Genial. Brot war bisher Mangelware.

In Ban Kong Lo hab ich mich sofort pudelwohl gefühlt. Das Dorf dient auch als Platz für sogenannte Homestays, also Aufenthalte bei Einheimischen. Einen Tag bei einer laotischen Familie zu verbringen, war mir zwar nicht vergönnt, aber da meine Unterkunft im Gegensatz zu den anderen mitten im Dorf war und die Menschen einen sehr herzlich begrüßten, hat es sich schon so ählich angefühlt. Am nächsten Tag ging es früh raus und wir waren so ziemlich die ersten an der Höhle. Gut sieben Kilometer ist sie lang und so dauert die Durchquerung selbst mit dem motorisierten Boot knapp eine Stunde. Auf der anderen Seite gab es einen kurzen Aufenthalt und dann den selben Weg wieder zurück. Sehr beeindruckend was sich die Natur da ausgedacht hat.

Da die ganze Unternehmung schon um halb elf beendet war, entschied ich mich, noch am selben Tag weiter Richtung Süden zu fahren. Und das war zum ersten Mal etwas komplizierter als gewohnt. Mit insgesamt drei verschiedenen Tuk-Tuks oder Busen, keinen als solche erkennbaren Haltestellen und viel Wartezeit ging es immer in eine nächstgrößere Stadt und ich landete am späten Abend in Tha Khek. Ein Tag dort, der allerdings nur für Organisatorisches draufging, und dann gabs die bisher längste Busfahrt nach Pakse, wo ich zur Zeit bin.

Waren sehr stressig die letzten Tage und trotz meines schnellen Reisetempos musste ich meine Planung schon ein paarmal ändern und manche Sehenswürdigkeiten auslassen. Drei vier Tage mehr wären insofern schon schön gewesen, aber so ist das nunmal. Ich will ja schließlich auch genug Zeit für Kambodscha übrig haben. Somit steht in Laos nur noch eine Station auf meiner Liste und die klingt vielversprechend: Si Phan Don, die 4000 Inseln …

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2 Gedanken zu „Höhle, Höhle, Höhle

  1. Du machst es schon richtig. Es kommt nicht darauf an, Reisepunkte auf der Liste abzuhaken. Meist sind es die kleinen Ereignisse, Missgeschicke oder Begegnungen. Es macht Spass, Deine Reisekommentare zu lesen.

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