Jetzt aber ganz schnell Laos aus Thailand

Es gibt ja auf der einen Seite immer den mehr oder weniger konkreten Plan und auf der anderen Seite die Realität. Der Plan sah in diesem Fall vor, auf dem Weg nach Laos noch zwei Zwischenstopps einzulegen, einmal in Chiang Rai und einmal in der Grenzstadt Chiang Khong. Ganz gemütlich ausschlafen und dann irgendeinen Bus nach Chiang Khong nehmen. So war das gedacht. Tatsächlich hat sich dieser Plan etwas beschleunigt. Die meisten Leute berichten ja, dass sie oft an gewissen Orten länger bleiben als ursprünglich vorgesehen. Bei mir läuft es anders, wie dieses Beispiel zeigt.

Ich wache auf. Es ist halb vier, morgens. Kann nicht mehr einschlafen. Beschließe spontan meine sieben Sachen zusammenzupacken und gleich den allerersten Bus nach Chiang Khong zu nehmen. Es ist halb neun als ich dort ankomme. Der Hinweis, wo es zur laotischen Grenze geht, wird gekonnt ignoriert und ich laufe in Richtung Stadt. Schließlich wollte ich da ja noch eine Nacht verbringen, um das weitere Vorgehen zu planen. Da marschiere ich also nicht neben sondern auf der Straße (wie man das hier ja ohne weiteres machen kann), als ein entgegenkommender Wagen eine Vollbremsung einlegt. Der Fahrer fragt mich, wo um Himmels Willen ich denn hinwolle, wo die Grenze doch in der anderen Richtung liegt. So wirklich erklären konnte ich es ihm auf die Schnelle nicht, worauf beschlossen wurde, dass er mich gemeinsam mit seinen anderen Passagieren zur Grenze mitnimmt.

Gut zwei Stunden, eine Passkontrolle und diverse Bus- und Tuk-Tuk-Fahrten später bin ich also tatsächlich schon in Laos und dort bereits auf einem Boot, welches mich innerhalb von zwei Tagen nach Luang Prabang bringen würde. Ging alles ziemlich fix. Aber das ist gut so. Auf diese Weise scheint meine ungefähre Zeitplanung, die für Südostasien etwa drei Wochen pro Land vorsah, nach aktuellem Stand der Dinge aufzugehen. Außerdem war meine Vorfreude auf Laos schon groß. Nicht dass es mir in Thailand nicht gefallen hätte. Es hat wirklich eine Menge zu bieten und ich verstehe jetzt, warum so viele Menschen dort ihren Urlaub verbringen. Aber um ehrlich zu sein, ist der Funke bei mir nicht so recht übergesprungen. Soweit also das erste Fazit zu Thailand (vielleicht wirds auch das einzige bleiben, aber ich komme ja nochmal für ein paar Tage zurück, weil mein nächster Flieger erneut von Bangkok aus startet).

Nun aber zu Laos. Der erste Eindruck war schon mal sehr gut. Das Wetter war während der gesamten Fahrt einwandfrei und die Landschaft, die dadurch durchgehend zu bewundern war, einfach herrlich. Auch Luang Prabang, oder vielmehr das, was ich bisher davon gesehen habe (die ersten beiden Tage hier war ich, sagen wir: unpässlich), gefällt mir deutlich besser als alles, was ich in Thailand an Städten gesehen habe. Ansonsten heißt es nun natürlich wieder, sich auf diverse neue Gegebenheiten einzustellen: Essen, Währung, Verkehr (endlich wieder Rechtsverkehr, wie sich das gehört) etc.

Und eine wichtige Erkenntnis, die die letzten Tage gebracht haben: Ich weiß jetzt wieder (wenn ich das überhaupt vergessen hatte), warum ich allein reise. Auf dem Boot hatte sich eine erstaunlich große Gruppe an Leuten zusammengefunden, mit der dann auch gemeinsam eine Unterkunft in Luang Prabang gesucht wurde. Nachdem sich besagte Gruppe aufgrund bereits ausgebuchter Hostels mehrfach geteilt hatte, teile ich mir momentan einen Schlafsaal mit sechs weiteren Personen (ja, die Gruppe war wirklich groß) und nach nicht einmal drei Tagen gehen sie mir schon unheimlich auf die Nerven. Mal sehen, ob die anderen zuerst weiterziehen oder ich mir was Neues suche. So klappts auf Dauer jedenfalls nicht. Ich muss wieder mein eigenes Ding machen.

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