Feiner Sand und schöne Frauen

Das Kapitel Cusco war nach dem Besuch von Machu Picchu noch längst nicht beendet. Da draußen sind ja noch weitere Sehenswürdigkeiten aus der Inka-Zeit. Manche davon seien „noch bedeutender, noch größer und noch beeindruckender als Machu Picchu“, meinte ein Tour-Guide. Mit seeeehr großer Skepsis habe ich diesen Satz aufgenommen. Bedeutender? Größer? Nehm ich mal so hin. Ich bin hier ja nicht der Experte. Aber in der dann eher subjektiven Kategorie „beeindruckend“ … da lehnt er sich weit aus dem Fenster. Fand ich jedenfalls.

Dieser Aussage musste folglich auf den Grund gegangen werden. Drei Tage, drei Touren. Alle vollgepackt mit Inka-Stätten. Ein straffes Programm aber man will ja schließlich was sehen. Moray, Puka Pukara, Ollantaytambo und Pisac habe ich mir in diesem Zuge unter anderem angeschaut, um mal ein paar Namen in die Runde zu werfen. Dazu kamen die beiden wichtigsten Orte: Qorikancha und Sacsaywaman. Ja, der letztgenannte Name ist mir schon vor Monaten in einem Gespräch mit einem Texaner untergekommen. Sprecht es mit einem amerikanischen Akzent aus und es wird sich anhören wie: Sexy Woman. Das hat mich damals sehr verwirrt. Ich dachte, der Name des Ortes lässt sich so übersetzen. Aber als ich vor zwei Wochen zum ersten Mal davon gelesen habe, hat es sofort Klick gemacht. Seither zaubert es mir jedesmal ein Lächeln ins Gesicht, wenn ich es höre. Tatsächlich wird dieser Gag bei jeder Tour gebracht, mit dem Hinweis, dass es eben nicht Sexy Woman heißt. Es tut mir leid aber auch bei korrekter Aussprache lässt sich die Assoziation unmöglich verhindern. Soviel dazu.

Was Qorikancha, Sacsaywaman und all die anderen Orte angeht muss ich sagen: Nein, so beeindruckend wie Machu Picchu waren sie nicht. Trotzdem war es schön, sie einmal gesehen zu haben. Und da ich im Gegensatz zu Machu Picchu mit Guides unterwegs war, konnte ich einiges über die Inka erfahren. Ziemlich bemerkenswert wie viel diese beispielsweise von Astronomie oder Landwirtschaft verstanden.

Es folgte eine sehr lange und ungemütliche Busfahrt nach Ica. Erholung von den Reisestrapazen bot einmal mehr König Fußball. Exakt eine Stunde vor Anpfiff des Champions-League-Halbfinals kam ich an. Genug Zeit, um sich einen Platz mit Fernseher und ein paar Snacks zu besorgen. Nachdem in Sachen europäischer Fußball (zumindest für diese Woche) alles erledigt war, konnte ich mich einem Programmpunkt widmen, auf den ich mich schon seit Langem gefreut habe: Sandboarding war geplant. Hierfür ging es ins nahgelegene Huacachina, einer Oase wie sie im Bilderbuch steht. Ein kleiner See und rundherum Palmen und Sanddünen. Sehr hübsch.

Mit dem Strandbuggy ging es dann durch die Wüste und allenthalben ging es wahlweise bäuchlings oder so wie man sich Sandboarden eigentlich vorstellt stehend auf dem Brett den Hang hinunter. Herausragendes Talent würde ich mir dabei nicht attestieren aber einer muss ja schließlich mit spektakulären Stürzen zur Unterhaltung der Gruppe beitragen. Ist natürlich nichts passiert bei diesen Stunts. Aber ich glaube, ich hab immer noch Sand in den Schuhen …

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